Manchmal erinnert der japanische Spieleauteur Fumito Ueda an den amerikanischen Filmregisseur Terrence Malick. Während sich Malick nach seinem zweiten Spielfilm „In der Glut des Südens“ 20 Jahre bis zu seinem dritten Streich „Der schmale Grat“ Zeit ließ, verstrichen bei Ueda zwischen Werk zwei („Shadow of the Colossus“) und drei („The Last Guardian“) „nur“ elf. Eine Zeitspanne, an die noch nicht einmal das jüngst veröffentlichte Cyberpunk 2077 heranreicht – trotz stolzer acht Jahre zwischen Ankündigung und Release.
Dass Entwickler*innen ein ganzes Jahrzehnt für ihr Spiel bekommen, wird wohl auch in Zukunft eine Rarität bleiben. Ueda darf das, er braucht das und er will das. Dabei ist die Zielgruppe für seine Spiele treu, aber überschaubar. Für Ueda braucht man Geduld, um sich in seinen beinahe schon meditativen Spielwelten zu verlieren. Nicht jeder Sieg über einen Endgegner ist ein Erfolg, nicht jeder NPC Dienstleister der Spieler*innen. Das kann frustieren, aber wer seine Spiele zähmt, der wird mit echten Emotionen belohnt.
Markus und Max schauen sich das Schaffen Uedas, zu dem auch sein Erstling „Ico“ gehört, genauer an. Und obwohl sich der Japaner mehr oder weniger auch von anderen Medien inspirieren lässt, können sich die japanophilen Konsolenkino-Boys keine Adaption der Werke vorstellen – zumindest nicht als klassische Realverfilmung.